Nenne die 4 Leitlinien der Beratung.
• Freiwilligkeit
• Vertraulichkeit
• Unabhängigkeit
• Wahren der Verantwortungsstruktur
Nenne ein Beispiel für eine lerntheoretisch begründete Intervention.
• Verstärkerplan
• Rollenspiel
• Entspannungstechniken
• Gedankenstopp
• Zwischenhandlung
• Systematische Desensibilisierung
• Flooding
• …
Nennen Sie eine systemische Methode
• Aufstellung
• Systemzeichnung
• Genogramm
• Ich schaff‘s
Nennen Sie drei Gesprächstechniken.
- Offen Fragen
- Paraphrasieren
- Gefühle spiegeln
- Aktiv zuhören
Was ist mit den 4 Seiten einer Nachricht gemeint?
Jede Nachricht hat lt. Schulz von Thun 4 Seiten:
- Appell
- Beziehung
- Sachebene
- Selbstoffenbarung
Der Empfänger hört sie mit „4 Ohren“. Der Sender spricht sie mit „4 Schnäbeln“. Je nach Betonung der Seiten und Hörgewohnheiten sagt eine Nachricht etwas unterschiedliches aus bzw. kommt etwas unterschiedliches beim Empfänger an. Sich dessen bewusst zu sein, hilft, um Missverständnissen vorzubeugen, Konflikte zu entschärfen und klar zu kommunizieren.
Was ist eine Hypothese?
Eine Hypothese ist eine Annahme, die sich aus Kombination zurzeit bekannter Fakten schlussfolgern lässt.
Sie kann wahr oder falsch sein.
Sie kann durch diagnostische Mittel belegt oder verworfen werden.
Worin unterscheiden sich klassische und operante Konditionierung?
Klassische Konditionierung
Geschieht mit einem unkonditionierten Stimulus (z.B. Schmerz)
Angeborene emotionale Reaktionen werden auf vorher neutrale Reize übertragen.
Schmerz -> Angst
Kittel -> Schmerz -> Angst
Kittel -> Angst
Operante Konditionierung
Geschieht mittels eines bereits konditionierten Stimulus (pos. oder neg. Konsequenz)
Wenn ich genug lerne, bekomme ich eine gute Note. Wenn ich mich entschuldige, bekomme ich nicht mehr Ärger.
Was bedeutet „systemisch arbeiten“?
Nicht alleine das Individuum zu sehen, sondern die Person in ihren jeweiligen Kontexten und mit ihrer jeweiligen Geschichte.
Dazu gehört, dass mehrdimensionale Erklärungen herangezogen werden, statt (eindimensional) Personen Eigenschaften zuzuschreiben oder (zweidimensional) linear-kausale Erklärungsmuster zu konstruieren.
Stattdessen wird ein System als dynamisches – sich ständig neu ausbalancierendes - Gleichgewicht gesehen, in dem schon die Veränderung eines kleinen Teils, große Auswirkungen auf das Gesamtsystem haben kann.
Dies wirkt sich auf die Herangehensweise in der Beratung in verschiedener Art aus. Z.B. indem
• Die Sichtweise mehrerer Personen in die Beratung einbezogen wird. -> zirkuläre Fragen
• Personen in verschiedenen Situationen auch verschiedene Verhaltensweisen zugebilligt werden.
-> Frage nach Ausnahmen
• Davon ausgegangen wird, dass die zu beratende Person ihr eigenes System besser kennt, als der Berater und daher am besten entscheiden kann, welche Lösung für ihn gut ist. -> Eigenverantwortung des Ratsuchenden
• …
Was sagt das humanistische Menschenbild aus?
Jeder Mensch hat das gleiche Recht auf Freiheit, das Leben und alle Entscheidungen, die das Leben betreffen, selbst bestimmen zu können.
Jeder Mensch ist einzigartig und von Grund auf gut.
Der Mensch hat die Fähigkeit, sich zu entwickeln. Jedem Menschen ist ein Wachstumspotenzial zu eigen.
Der Mensch strebt nach Autonomie und Selbstverwirklichung.
Entwicklung erfolgt aufgrund des Selbstkonzepts und der gemachten Erfahrungen.
Konflikte entstehen durch die Inkongruenz zwischen Selbstkonzept und Erfahrungen.
Akzeptanz, Empathie und Kongruenz unterstützen die Selbstaktualisierungstendenz.
Nennen und erläutern Sie einen Effekt, der unsere Wahrnehmung beeinflusst.
• Halo-Effekt (Gesamteindruck wird durch ein einzelnes Merkmal überstrahlt)
• Similar to me-Effekt (alles was mir ähnlich ist, ist gut)
• Good is familiar- Effekt (etwas was einfach zu verstehen ist, ist gut)
• Mere Exposure- Effekt (was häufig vorkommt, ist normal)
• Firt impression Error (der erste Eindruck überstrahlt alles)
• Beauty is good – Annahme (was schön aussieht muss auch gut sein)
Was ist der Unterschied zwischen einem Anliegen und einem Ziel?
Ein Ziel ist das Ergebnis, dass eine Person erreichen möchte.
Um dieses Ziel zu erreichen wendet sie sich an einen Berater, idealerweise mit einer Bitte / einem Wunsch / einer Erwartung.
Dies ist das Anliegen der Person.
Erkläre: Modellernen
Beim Lernen am Modell bekommt der Lernende mit, dass
a) Jemand anderes eine positive Konsequenz auf sein Verhalten erfährt (erfolgreich ist) und überträgt dies auf sich selbst.
Das Verhalten wird nachgeahmt.
b) Jemand anderes eine negative Konsequenz auf sein Verhalten erfährt (Misserfolg) und überträgt dies auf sich selbst.
Es wird ein anderes Verhalten gezeigt.
• Erzählen - Zuhören, was jemand anderes erlebt hat, wie jemand etwas macht.
• Vormachen - Sehen/ Hören wie jemand anderes etwas schafft. (Dabei sein, Videoanalyse im Sport, Filme)
Welche Fragetechniken sind im systemischen Arbeiten verortet?
• Fragen nach Ausnahmen, Ressourcen, Zielen, bisherigen Lösungswegen, Erklärungen
• Zirkuläre Fragen
• Skalierungsfragen
Wie heißen die 9 Gesprächsformen nach Redlich?
Einfühlend Verstehen:
- Gefühle treffend wiedergeben, Gedanken prägnant wiedergeben, Aufmerksam zuhören, Offen fragen
Aktiv Einfluss nehmen:
- Kreative Vorschläge entwickeln, Klar Stellung nehmen, transparent strukturieren
Beziehung akzeptabel gestalten:
- Sensibel kommunizieren, explizit meta-kommunizieren
Worum handelt es sich bei Kausalattributionen?
Kausalattributionen bezeichnen die Art und Weise worauf jemand ein Ergebnis zurückführt. Sie können external oder internal sein sowie stabil oder instabil.
Bsp.:
Internal stabil: Ich bin schlau.
External stabil: Der Lehrer ist gemein.
External instabil: Das war eine blöde Fragestellung.
Internal instabil: Heute war ich gut drauf.
Wie formuliert man ein gutes Ziel?
S - Spezifisch - Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzise wie möglich).
M - Messbar - Ziele müssen messbar sein (Messbarkeitskriterien).
A - Aktivierend - Die Ziele müssen für die Person ansprechend bzw. erstrebenswert sein,[6] zum Teil auch “attainable”, also erreichbar oder “accepted” (akzeptiert) dann steht das „R“ für “relevant”[7], ursprünglich “assignable”, also – einem bestimmten Verantwortlichen – zuweisbar.[2]
R - Realistisch - Das gesteckte Ziel muss möglich und realisierbar sein.
T - Terminiert - Das Ziel muss mit einem fixen Datum festgelegt werden können.
Was macht einen guten Verstärkerplan aus?
• Die zu erlernende Fähigkeit ist positiv formuliert, spezifisch und realistisch erreichbar
• Das Ziel ist gemeinsam mit dem Kind erarbeitet
• Es gibt einen festgelegten Zeitrahmen
• Das Verhalten wird in diesem Zeitrahmen protokolliert
• Verstärker ( Konsequenzen)
• sind aus Sicht des Kindes positiv (attraktiv)
• sind angemessen dosiert
• werden geregelt und zuverlässig gegeben
• Token werden reibungslos eingelöst
• Das Vorgehen ist unter den Kollegen abgesprochen und wird gleichermaßen gehandhabt
Was ist ein Reframing?
Eine „Neu-Rahmung“
• Ein gegebenes Verhalten, Ereignis etc. wird in einen anderen Kontext gesetzt, sodass sich sein Sinn verändert.
• z.B. Wiederstand – gegenüber einem Lehrer oder gegenüber einem prügelnden Vater.
• Beispiele: positive Konnotation der Absicht oder des Ergebnisses ( guter Grund), „positiver Kern“ im Wertequadrat
Was meint „explizit metakommunizieren“ und wann ist dies angebracht?
Über die Kommunikation im „Hier und Jetzt“ reden.
Reden über Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster, die die Beratungsbeziehung beeinflussen. Z.B. problematische Interaktionsmuster
Ziel: Eine von beiden Seiten akzeptierte Beziehung zwischen Berater und Ratsuchendem aufbauen und erhalten.
- Gedanken und Gefühle beim Berater, die den Beratungsprozess stören
- Entwicklung von Interaktionsmustern, die dem Beratungsprozess abträglich sind
- Unterschwellige Kritik am Berater
- Ratsuchende signalisiert Abhängigkeit vom Berater
- Ratsuchende äußert Widerstände
- Anfang und Ende einer Beratung
Aus welchen Elementen und Kreisen besteht der Teufelskreis Lernstörungen?
Sozialer Keis
U S
Pädagogischer Kreis - Innerpsychischer Kreis
L
Was meint:
hypothesengeleitetes Arbeiten?
• Hypothesengeleitetes Arbeiten bedeutet, aus den zurzeit gegebenen Erkenntnisse Hypothesen abzuleiten und hieraus bestimmte Interventionen zu begründen.
• Die Hypothesen sind mit diagnostische Mittel zu belegen oder zu verwerfen.
• Die Interventionen müssen je nach Beibehaltung oder Verwerfung einer Hypothese angepasst werden.
Was ist das ABC-Modell und wozu ist es gut?
• Das ABC-Modell zeigt auf, dass auslösende Reize (A) mit kognitiven Bewertungen (B) verbunden sind, die zu emotionalen Reaktionen und Verhaltensweisen (C) führen.
• Sind die kognitiven Bewertungen irrational – wie z.B. oft bei ängstlichen Personen – sind die emotionalen Reaktionen überzogen und führen oft zu Vermeidungsverhalten.
• Durch das (vorsichtige) Infragestellen der irrationalen Überzeugung (D) kann eine kognitive Umstrukturieren (E) geschehen, durch die es der Person gelingt, ihre irrationalen Überzeugungen durch rationale zu ersetzen, die es ihr ermöglichen angstfreier zu reagieren.
A - Activating Event (Auslösender Reiz)
B - Belief (Überzeugung – rational/ irrational)
C - Consequences (emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen – gesund/ ungesund)
D - Disputation (Infragestellen der irrationalen Überzeugung)
E - Effect (Kognitive Umstrukturierung)
Beschreiben Sie das Stockwerkmodell der schulischen Beratung
3. Stock: Schulklasse - Systemebene
Aussagen über das System
"Eine unruhige Klasse."
"Lehrern und Schülern scheint der Unterricht
keinen Spaß zu machen."
"Störungen unterhalten die Klasse und sorgen
für Leben."
Standpunkt des Beobachters (Interpretation)
"Jedes Verhalten hat seinen Sinn."
"Es gibt keinen Schuldigen - jeder trägt
seinen Teil der Verantwortung."
2. Stock: Dyaden/interpersonale Ebene
Aussagen über Beziehungen
"Die können sich nicht leiden."
"Die sind dauernd im Clinch."
Standpunkt des Beobachters (Interpretation)
"Es handelt sich hier um eine symmetrische
Eskalation zwischen den Beteiligten."
1. Stock: Einzelperson/personale Ebene
Aussagen über Eigenschaften (Etikettierungen)
"Schüler ist dumm, aggressiv, unkonzentriert."
"Lehrer ist autoritär, streng, inkonsequent."
Standpunkt des Beobachters (Interpretation)
"Schüler ist verhaltensgestört."
"Lehrer ist für den Beruf Schüler Lehrer ungeeignet."
Vor welchem Hintergrund entwickelte Rogers die klientenzentrierte Gesprächsführung?
Vor dem Hintergrund, dass nach der Vorherrschenden Meinung der Psychotherapie, der Arzt die Deutungshoheit über die psychischen Vorgänge des Patienten habe und der Patient zur Einsicht gelangen müsse, damit er sich verändert.
Welche Möglichkeiten haben Sie, als Beratungslehrkraft gut mit sich selbst umzugehen?
- Nicht mehr als 3 Beratungsfälle gleichzeitig
- Infrastruktur einfordern
- Supervision in Anspruch nehmen
- Netzwerk aufbauen
- Umsichtige Auftragsklärung
- Zeit für Dokumentation von Anfang an einplanen
- Erreichbarkeit im Einklang mit den eigenen Bedürfnissen gewähren
- BASIC-PH
- …