Werte und Normen
Was versteht man unter einem Wert?
Eine grundlegende Orientierung oder Haltung, die Handeln und Entscheidungen leitet (z. B. Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft)
Wofür steht die „Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen“?
Sie beschreibt die grundlegenden Rechte von Pflegebedürftigen.
Zwei Patienten brauchen gleichzeitig Hilfe, aber du hast nur für einen Zeit. Welches Prinzip ist hier entscheidend?
Gerechtigkeit (faire Verteilung von Ressourcen)
Warum ist das Wissen über Religionen in der Pflege wichtig?
Um die Bedürfnisse und Rituale der Patienten zu respektieren.
Wie nennt man die Begleitung sterbender Menschen in der letzten Lebensphase?
Palliativpflege oder Sterbebegleitung
Nennen Sie ein Beispiel für eine Norm im Pflegealltag.
Vorschriften zu Schweigepflicht, Hygiene oder Pünktlichkeit
Nennen Sie ein Recht, das in der Pflegecharta festgelegt ist.
Recht auf Selbstbestimmung, Würde, Privatsphäre, Information, Teilhabe etc.
Was bedeutet das Prinzip „Nicht-Schaden“ im Pflegealltag?
Patienten sollen keinen vermeidbaren Schaden durch pflegerische Handlungen erleiden.
Nennen Sie ein Beispiel für ein religiöses Bedürfnis im Krankenhausalltag.
Essensvorschriften (Halal, koscher), Gebetszeiten, Seelsorge
Was ist der Unterschied zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe?
Aktiv = gezieltes Herbeiführen des Todes (verboten in Deutschland), passiv = Unterlassen/Abbrechen lebensverlängernder Maßnahmen
Welcher Unterschied besteht zwischen Werten und Normen?
Werte sind innere Überzeugungen, Normen sind daraus abgeleitete Regeln für Verhalten.
In welchem Jahr wurde die Pflegecharta in Deutschland erstmals vorgestellt?
2005
Ein Patient lehnt eine Blutabnahme ab. Welches Prinzip ist hier besonders betroffen?
Autonomie
Wie könnten Pflegende reagieren, wenn eine muslimische Patientin nur von Frauen gepflegt werden möchte?
Wunsch ernst nehmen und nach Möglichkeit berücksichtigen (Respekt vor Religion und Kultur).
Was regelt eine Patientenverfügung?
Festlegung medizinischer Maßnahmen für den Fall, dass man selbst nicht mehr entscheidungsfähig ist.
Welcher zentrale Wert wird verletzt, wenn ein Patient gegen seinen Willen eine Maßnahme erhält?
Autonomie (Selbstbestimmung)
Warum ist die Pflegecharta für Pflegekräfte wichtig?
Sie dient als ethische und rechtliche Orientierung im Umgang mit Pflegebedürftigen.
Welche vier Prinzipien der Pflegeethik nennt man nach Beauchamp und Childress?
Autonomie, Fürsorge, Gerechtigkeit, Nicht-Schaden
Welche Bedeutung kann das Kreuzzeichen, ein Gebet oder eine religiöse Symbolhandlung für einen Patienten haben?
Sie geben Trost, Hoffnung und Halt.
Ein Patient bittet darum, „nicht mehr weiter behandelt zu werden“. Welche Art von Entscheidung liegt hier vor?
Einwilligung in passives Sterbenlassen (Behandlungsverzicht)
Erklären Sie kurz, was ein Wertekonflikt bzw. eine Dilemma-Situation ist.
Ein Wertekonflikt bzw. eine Dilemma-Situation liegt vor, wenn zwei wichtige Werte oder Pflichten einander widersprechen und man nicht beide gleichzeitig erfüllen kann.
Beispiel: Ein Patient möchte aus Autonomiegründen keine Nahrung mehr zu sich nehmen, während die Pflegekraft aus Fürsorge verpflichtet ist, seine Gesundheit zu erhalten.
Erklären Sie den Artikel 5 der Pflegecharta zu Information, Beratung und Aufklärung.
Jeder hilfe- und pflegebedürftige Mensch hat das Recht auf umfassende Informationen über Möglichkeiten und Angebote der Beratung, der Hilfe und Pflege sowie der Behandlung.
Erklären Sie den Unterschied zwischen Fremdfürsorge und Selbstfürsorge.
Fremdfürsorge = für andere sorgen (Patient), Selbstfürsorge = eigene Gesundheit und Belastungsgrenzen beachten
Erklären Sie, wie Religion, Kultur und Ethik in der Pflege zusammenwirken können.
Religiöse Überzeugungen beeinflussen Werte, Entscheidungen und Bedürfnisse. Pflegende müssen diese in die ethische Abwägung einbeziehen.
Erklären Sie den ethischen Konflikt zwischen Fürsorge und Autonomie am Lebensende.
Patienten wollen evtl. keine Behandlung mehr (Autonomie), Pflegende möchten Leben erhalten und Leiden verhindern (Fürsorge).