Ein Kind trifft im Säuglings und Kleinkindalter auf zwei Krisen nach Erikson.
1. Urvertrauen vs. Missvertrauen
2. Autonomie vs. Scham und Zweifel
Wie können Eltern dafür sorgen diese Konflikte positiv zu lösen
Sinngemäß:
1. einfühlsame und liebevolle Erziehung dem Kind gegenüber
2. angemessene Grenzen und genügend Freiraum dem Kind bieten
Wie heißt die kognitive Entwicklungsstufe nach Piaget in der sich Kinder in der frühen Kindheit befinden?
Präoperationale Stufe
Eine oder mehrere Antworten sind korrekt:
1. Die Krise, welche Kinder in der frühen Kindheit bewältigen müssen, ist Fleiß vs. Minderwertigkeitsgefühl
2. Das emotionale Verständnis eines Kindes in der frühen Kindheit ermöglicht die korrekte Einschätzung von Grundemotionen, sowohl Ursache als auch Folge
3. Emotionale Selbstregulation beschreibt Strategien zur Dämpfung negativer Emotionen, z. B. Reduktion sensorischer Impulse oder Selbstgespräche
4. Das Selbstkonzept eines Kindes in der frühen Kindheit besteht aus beobachtbaren Merkmalen (z. B. Aussehen), Präferenzen, typische Emotionen und Persönlichkeitsmerkmalen (z. B. ich bin schüchtern), sowohl positive als auch negative
1. Falsch: Krise in der frühen Kindheit ist Initiative vs. Schuldgefühl
2. Wahr
3. Wahr
4. Falsch: Das Selbstkonzept eines Kindes in der frühen Kindheit besteht noch NICHT aus Persönlichkeitsmerkmalen.
Welche kognitive Fähigkeit wird nach Piaget getestet, bei der Aufgabe zu erkennen, ob die Menge des Wassers sich ändert, wenn man es von einem breiten Glas in ein schmales, hohes Glas umschüttet? In welcher Entwicklungsstufe ist das Kind in der Lage diese Aufgabe zu bewältigen?
Konservierung
konkret-operationale Stufe
Laura (7 Jahre) ist in der Schule sehr überfordert. Sie hat das Gefühl, sie ist zu inkompetent, um Aufgaben zu erfüllen und vertraut nicht in ihre Fähigkeiten. Sie spielt lieber noch mit fiktiven Freunden in einer Fantasiewelt Ihre Eltern helfen ihr bei der Schule auch nicht und sie bekommt oft fiese Kommentare von Lehrkräften und Mitschülern, dass sie so schlecht in der Schule ist
Wie würde der psychoanalytische Ansatz nach Erikson ihr Verhalten erklären
Krise: Fleiß vs. Minderwertigkeitsgefühl wurde nicht positiv gelöst.
Ausformuliert (nicht für die Punkte nötig):
Laura hat kein Gefühl von Kompetenz entwickelt und ist nicht von Fiktionsspiel zu tatsächlichen Leistungen übergegangen. Ihre pessimistische Haltung ist durch wenig Vorbereitung und negative Reaktionen der anderen entstandenEine oder mehrere Antworten sind korrekt:
1. Grundemotionen sind höher entwickelte Gefühle und benötigen Anleitung durch Erwachsene wann sie gefühlt werden
2. Nach Thomas und Chess lässt sich das Temperament in 5 Kategorien unterscheiden und die individuellen Unterschiede ergeben sich durch die jeweilige Reaktivität und Selbstregulation. 1. Problemlose Kinder, Schwierige Kinder, Langsam auftauende Kinder, ruhige regulierte Kinder, Nicht klassifizierte Kinder
3. Bei der sozialen Bezugnahme sucht ein Kind nach Emotionen von Vertrauten, um ungewisse Situationen zu verstehen
4. Durch die selbstbezogene Emotion Freude entsteht ein soziales Lächeln beim Kontakt mit Eltern und durch die selbstbezogen Emotion Angst und Furcht entsteht Fremdenangst beim Kontakt mit unbekannten Erwachsenen
1. Falsch : Selbstbezogene Emotionen sind ...
2. Falsch : Es gibt nur 4 Kategorien; ruhige regulierte Kinder gibt es nicht
3. Wahr
4. Falsch: Durch die Grundemotionen Freude... und durch die Grundemotion Angst und Furcht
Eine oder mehrere Antworten sind korrekt:
1. Körperwachstum verlangsamt sich in der frühen Kindheit und die Proportionen verschieben sich
2. Die linke Gehirnhälfte ist in der frühen Kindheit stärker ausgeprägt z.B Gedächtnis und räumliches Denken, als die rechte Gehirnhälfte z.B Sprache
3. Beim Experiment mit Snoppys Modellzimmer wird die Fähigkeit für duale Repräsentation bei Kindern erprobt. Also die Fähigkeit ein Symbol sowohl als Objekt und als ein Bedeutungsträger zu sehen.
4. Bei Kindern in der frühen Kindheit steigt der Appetit stark an
1. Wahr
2. Falsch: Linke Gehirnhälfte → Sprache ; rechte Gehirnhälfte → Gedächtnis und räumliches Denken
3. Wahr
4. Falsch: Bei Kindern sinkt der Appetit, weil das Körperwachstum sich verlangsamt
Eine oder mehrere Antworten sind korrekt:
1. Nach der sozialen Lerntheorie entsteht Moral durch Entstehung von Schuldgefühlen
2. Bei der autoritativen Erziehung sind die Eltern kalt und ablehnend und setzen das Kind oft herab, wodurch Ängstlichkeit, Unzufriedenheit und ein niedrigerer Selbstwert beim Kind entsteht.
3. Körperliche Bestrafung bei meinem Kind zeigt nur kurzzeitige Effekte und bewirkt keine verbleibende Verhaltensänderung
4. Kinder halten unter anderem an Geschlechterstereotypen fest, da sie kognitiv nicht in der Lage sind, Geschlechts-übliche Eigenschaften von der Geschlechtsdefinition zu trennen
1. Falsch: Nach der sozialen Lerntheorie entsteht Moral durch Verstärkung und Modelllernen
2. Falsch: Bei der autoritären Erziehung sind die Eltern kalt etc. Bei der autoritativen Erziehung sind die Eltern liebevoll etc.
3. Wahr
4. Wahr
Eine oder mehrere Aussagen sind korrekt:
1. Nach dem Informationsverarbeitungsansatz entwickelt sich der präfrontale Kortex und damit die Exekutive Funktion kontinuierlich weiter und dadurch wird unter anderem kognitive Hemmung und flexibler Aufmerksamkeitswechsel gefördert
2. In der mittleren Kindheit ist die Fähigkeit zur kognitive Selbstregulation meist noch nicht gut entwickelt, aber die Fähigkeit kann förderlich sein, da dadurch eine schulische Selbstwirksamkeit entstehen kann
3. Nach der Neo-Piagetschen-Sichtweise sorgt ein wachsendes Gehirn und Übung zu einer schnelleren Entwicklung kognitiver Schemata. Also ist kognitive Entwicklung sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich
4. Kinder in der konkret operationalen Stufe sind nach Piaget in der Lage hierarchische Klassifizierung und Seriation anzuwenden
1. Wahr
2. Wahr
3. Wahr
4. Wahr
Nenne die 4 Faktoren aus denen sich das Selbstwertgefühl /globaler Selbstwert eines Kindes in der mittleren Kindheit ergibt und welcher davon in der regel den größten Effekt hat
- Schulische Kompetenzen
- Soziale Kompetenzen
- Körperliche/ Sportliche Kompetenzen
- Körperliche Erscheinung → in der Regel den größten Effekt
Eine oder mehrere Antworten sind korrekt:
1. Bowlbys ethologische Bindungstheorie definiert Bindung als eine evolutionäre, dem Überleben dienende Reaktion
2. Der häufigste Bindungstyp der bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt, ist Sichere Bindung
3. Beobachtungen bei der Fremden-Situation: Unsicher-ambivalente Kinder klammern an der Bezugsperson und wollen nicht erkunden. Beim Wiedersehen sind sie wütend, aber wollen Körperkontakt
4. Qualitative Fürsorge wird auch als "emotionaler Tanz" bezeichnet, da die Eltern individuell auf die Emotionen des Kindes eingehen und harmonisch darauf einwirken
1. Wahr
2. Wahr
3. Wahr
4. Wahr
Was ist das stille bzw. innere Sprechen nach Vygotskijs soziokultureller Theorie und wie entwickelt sich das innere Sprechen?
Inneres Sprechen → Selbstgespräch zum selber anleiten, reflektieren von geistigen Aktivitäten und Verhalten
Entwicklung:
- Selbstgespräch wird Zeit zur Selbstinstruktion, was beim Lösen von Aufgaben hilft
- Selbstgespräch wird immer stiller und findet dann rein kognitiv statt
Wie erklärt sich die kognitive Entwicklungstheorie die Moralentwicklung?
Ein Kind unterscheidet Moral in 3 moralische Konzepte. Erkläre die 3 moralischen Konzepte und ergänze jeweils ein Beispiel
Moral entsteht durch das Reflektieren sozialer Regeln
3 moralische Konzepte:
1. moralische Imperative: gelten immer für alle → Menschenrechte
2. soziale Konventionen: gelten in gewissen Kontexten → Tischmanieren
3. Angelegenheiten der persönlichen Entscheidung: betrifft jeden individuell → Auswahl der KlamottenEine oder mehrere Antworten sind korrekt:
1. Theory of Mind beschreibt die schlüssigen Vorstellungen über den "menschlichen Geist", die genutzt werden, um Handlungen zu verstehen oder vorauszusagen
2. Gardeners Theorie der multiplen Intelligenzen sieht gesamt Intelligenz als ein Zusammenspiel zwischen 3 voneinander unterschiedlichen Intelligenzen an: analytische, kreative und praktische Intelligenz
3. Beim Klasseneinteilungsverfahren in heterogene Gruppen (Kinder mit unterschiedlichen Leistungsständen) ist die Gefahr auf negativ selbsterfüllende Prophezeiungen nicht so groß
4. Die "intuitive Psychologie" von Kindern in der mittleren Kindheit ist schon so weit ausgebildet, dass sie ein Bewusstsein für Schlussfolgerungen, erkennen von falschen Überzeugungen und unterschiedlicher Standpunkte haben
1. Wahr
2. Falsch: Sternbergs triarchische Theorie hat diese 3 Abstufungen. Gardener trennt Intelligenz in 8 Kategorien
3. Wahr
4. Wahr
Beschreibe durch welche Gruppen-Effekte Vorurteile entstehen und wieso Vorurteile mit zunehmenden Alter wieder abnehmen
1. Eigengruppenbevorzugung: schließen von sich selbst auf ähnliche
2. Fremdgruppenvorurteile: Abneigung gegenüber anderen
Vorurteile nehmen mit zunehmenden Alter, weil immer mehr Wert auf innere Persönlichkeitsmerkmale gelegt und möglicherweise, weil Vorurteile einfach weniger geäußert werden auf Grund von sozialen Normen
Erkläre sinngemäß den Versuchsaufbau der "Fremden-Situation" zur Beurteilung der Bindungsqualität von 1-2 Jahre alten Kindern
- Ein Raum mit Spielzeug und zwei Stühlen für die Erwachsenen
1. Kind und Mutter
2. Kind, Mutter und Fremde
3. Kind und Fremde -> Fremde tröstet
4. Kind und Mutter -> Mutter tröstet
5. Kind alleine
6. Kind und Fremde -> Fremde tröstet
7. Kind und Mutter -> Mutter tröstet
Das Als-ob-Spiel wird von Piaget und weiteren Wissenschaftlern als wichtige Errungenschaft in der frühen Kindheit bezeichnet.
Erkläre die Entwicklung des Als-ob-Spiels über die Zeit und erläutere den Nutzen des Als-ob-Spiels, in dem du mindestens 3 Faktoren nennst, die es fördert
Entwicklung:
1. Loslösung von realen Objekten:
Zu Anfang: spielen mit realen Gegenständen ; später: spielen mit Gegenständen mit fiktionalen Bedeutungen
2. Weniger selbstbezogen:
Zu Anfang: Bezug auf das eigene Handeln; später: Bezug auf Andere
3. Komplexe Schemata:
Zu Anfang: Nachspielen einer einzelnen Handlung; später: komplexes soziodramatische Rollenspiele
Als-ob-Spiel fördert: soziale Kompetenzen, Selbstregulation, Sprache, Exekutive Funktion, Kreativität, Kontaktfreudigkeit, Empathie
Psychoanalytischer Ansatz:
Was ist induktive Erziehung, welchen Einfluss hat das auf das Kind?
Inwiefern sind Schuldgefühle mit moralischen Handeln verbunden (besonders auf Empathie beruhende Schuldgefühle)
Induktive Erziehung: Es werden die Auswirkungen des Verhaltens des Kindes auf andere Menschen betont
Einfluss: Es fördert Achtsamkeit der Gefühle anderer und das Kind wird motiviert sich aktiv zu verpflichten (ich räume die Spülmaschine aus, weil ich nicht möchte, dass Mama später schlecht gelaunt ist)
Schuldgefühle: Eine relevante Triebfeder für moralisches Handeln, jedoch nicht die einzige → "auf Empathie beruhende Schuldgefühle" fördern persönliche Verantwortlichkeit und Reue
Der ermittelte IQ-Wert durch einen IQ-Test schwankt zwischen verschiedener Bevölkerungsgruppen stark. Was sind kulturbedingte Einflüsse, die diese Unterschiede erklären? Wie lassen sich IQ-Tests abwandeln, damit diese verfälschten Unterschiede reduziert werden können?
1. Ethische Unterschiede in Sprache und Kommunikationsstil
2. Wissensvoraussetzung ist unterschiedlich
3. Bedrohung durch Stereotype
3.1 Kind unterschätzt sich selber und traut sich nicht zu das zu können
3.2 Prüfer unterschätzt Kinder anderer Ethnien
Reduzierung durch → dynamisch-adaptives-Testen nach Vygotskijs soziokultureller Theorie → Kind bei Aufgaben ermutigen und kleine Hilfestellungen geben individuell anhand des Kindes
Woraus ergibt sich das Selbstkonzept von Kindern in der mittleren Kindheit?
-Persönlichkeitsbezogene Selbstbeschreibung (positiv und negativ) → "Ich bin schüchtern"
- Betonung eigener Kompetenzen, aber auch Schwächen → Ich kann richtig gut rechnen, aber nicht so gut schreiben
- Betonung sozialer Gruppen → Ich bin mit den Mädchen aus der 3a befreundet
-Soziale Vergleiche → Im Sportunterricht bin ich immer viel langsamer beim Laufen als die andere
In Bowlbys ethologischen Theorie entwickelt sich Bindung in Phasen. Wie viele gibt es? Außerdem nenne und erläutere eine und erkläre die Verbindung zum inneren Arbeitsmodell des Kindes
4 Phasen:
1. Vorphase: angeborene Signale schaffen engen Kontakt → Beruhigung, aber keine Bindung
2. Beginnende Bindungsphase: offener zu bekannten Personen → Gefühl des Vertrauens
3. Eindeutige Bindung: klare Bindung zur Bezugsperson; sichere Ausgangsbasis → Trennungsangst
4. Reziproke Beziehung: Kinder verstehen, wieso Eltern manchmal weg sind und dass sie wieder kommen → verhandeln und überzeugen für mehr Zeit
Inneres Arbeitsmodell: Kinder haben Erwartungen an die Bezugsperson → Baustein für zukünftige Bindungen
Eine Grenze des präoperationalen Denkens nach Piaget ist die "fehlende Konservierung". Erläutere die zwei Gründe dafür und die anderen beiden Grenzen des Präoperationalen Denkens.
Gründe für fehlende Konservierung:
1. Zentrierung: Fokus nur auf ein Merkmal gleichzeitig
2. Irreversibilität: Unfähigkeit, Schritte gedanklich rückgängig zu machen
Weitere Grenzen:
Egozentrismus →Schwierigkeit Perspektive anderer einzunehmen
Fehlende hierarchische Klassifizierung → Zuordnung von Gegenständen in Klassen und Unterklassen auf Basis von Ähnlichkeiten und Unterschieden gelingt nicht
alternativ: (fehlende Seriation) → Fähigkeit, Objekte anhand von äußeren Merkmalen in eine Reihe zu bringen
Nenne und erkläre die 2 Arten von Aggressionen. Außerdem die 3 Ausprägungen von Gewalt und deren Ausdrucksform mit jeweils einem Beispiel.
Arten von Aggressionen:
1. proaktive (instrumentelle) Aggression: Handeln um, Bedürfnisse zu befriedigen
2. reaktive (feindselige) Aggression: wütende, defensive Reaktion auf z. B. Provokation, um jemanden zu schaden
physische/körperliche Aggression (direkt/indirekt) → schlagen / Sachen zerstören
verbale Aggression (direkt) → beleidigen
soziale Aggression (direkt/ indirekt) → soziale Ausgrenzung/ Gerüchte
Informationsverarbeitungsansatz:
Erkläre die 3 Arten von Gedächtnisstrategien. Nenne, welche davon mit zunehmenden Alter öfter genutzt werden und wieso diese die Gedächtnisleistung fördern (Bezug auf Informationsverarbeitungstheorien)
1. Wiederholung/Repetition → Information wiederholt aufsagen
2. Organisation → Gruppieren zusammenhängender und gleichartiger Elemente
3. Elaboration/Ausarbeitung → Herstellung einer Beziehung zwischen mindestens zwei Informationen
Organisation und Elaboration wird mit zunehmenden Alter öfter genutzt und fördern die Gedächtnisleistung, da sie die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses erhöht, da durch die kognitiven Querverbindungen neue Dinge schneller erlernt werden können
Definiere Attribuierung und wie es mit fähigkeitsorientierten Kindern (Growth-Mindset) und Kindern, die unter erlernter Hilflosigkeit leiden (Fixed-Mindset), nach der Theorie von Dweck zusammenhängt
Attribuierung: alltägliche Erklärung für die Ursache von Verhalten
Fähigkeitsorientierte Kinder bekamen Prozess orientiertes Lob, wodurch sie den Grund für einen Erfolg in ihren Fähigkeiten (änderbar) sehen
Kinder mit erlernter Hilflosigkeit bekamen Person bezogenes Lob, wodurch sie den Grund für den Erfolg in externalen Faktoren (nicht änderbar), wie ihrer Persönlichkeit sehen
Beim Versagen kann das dann bei Kindern mit erlernter Hilflosigkeit zu großen Selbstzweifeln führen