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Was hat Einfluss auf Tempo und Niveau des Zweitspracherwerbs?
-Motivation?
-Begabung?
-Persönlichkeitseigenschaften?
-Struktur der Erstsprache?
-Erwerbsalter?
-Sozio-ökonomischer Status der Familie?
-Qualität/Quantität des Inputs in der Zweitsprache?
Motivation: Motivation spielt bei erwachsenen Zweitsprachlernenden eine Rolle, bei Kindern allerdings weniger. Kinder zeigen generell eine große Tendenz sich an eine neue Umgebung, Kultur und Sprache zu assimilieren.
Begabung: Faktoren wie non-verbaler IQ, analytische Fähigkeiten und (Arbeits-)gedächtnisvermögen spielen sowohl beim Erst- wie auch beim Zweitspracherwerb eine große Rolle, wenn es um individuelle Unterschiede geht.
Persönlichkeitseigenschaften: Kontaktfreudige Kinder initiieren von sich aus Peer-Interaktionen und sind i.d.R. erfolgreiche Zweitsprachlerner. Schüchterne und weniger soziale Kinder machen trotzdem schnell Fortschritte in einer Zweitsprache. Sie kompensieren die geringeren sozialen Interaktionen mit ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten und einer hohen Aufmerksamkeit ggü. den päd. Fachkräften.
Struktur der Erstsprache: Wird kontrovers diskutiert. Es geht weniger um eine bestimmte Erstsprache, sondern eher um die Ähnlichkeit der Erst- und Zweitsprache. Generell sind die Effekte eher klein und auch weniger bedeutend als bspw. die kognitiven Fähigkeiten.
Erwerbsalter: Je früher der Beginn, desto besser das erreichte Niveau. Nicht ganz geklärt ist hingegen die Frage, ob es so etwas wie eine biologisch bedingte Ursache für diesen Effekt gibt („kritische Periode“).
Sozio-ökonomischer Status der Familie: Für den Erstspracherwerb haben das Familieneinkommen und das elterliche Bildungsniveau enorme Vorhersagekraft für die Sprachentwicklung eines Kindes.
Qualität und Quantität des Inputs: Wenn z.B. die Eltern zu Hause mit ihren Kindern in der Zweitsprache sprechen, ist der Input i.d.R. qualitativ weniger reichhaltig und die Kinder profitieren wenig davon.